English (translation from DeepL):
They go for a walk together every weekend. And today too. Along fields with flowers, rivers, hills, stones and crosses erected for road deaths. "Fortunately, none of us have ever been affected by this. Well, a traffic accident." She says suddenly, as she does every time. His answer also seems routine: "Why? What's the difference? We all die at some point anyway?". And she laughs again, as always with a worried undertone. "You're talking nonsense," she says, as if she's never heard what he said before. He looks away. His facial expression pauses, only his legs continue to move. Then he nods, a small smile on his face. It becomes quiet again, as always. Not only her tone of voice, but now her gaze becomes concerned, as always. His hands still have scars from the last few weeks. Scars that he hides from her. Nevertheless, he starts picking thorny roses for her, as he does every time. Each rose a new wound, as carelessly as he picks the roses. And she is happy about every rose like a toddler, thanking him anew each time. With every rose, her smile grows bigger, her walk more energetic, he drives her on. That's all he needs. There would be no point in doing anything else anyway, they all die at some point. And he reaches into the field again, into her hand, into the field, into her hand, into the field, into her hand, into the field, into her hand, into the field - Where? Where is the next rose?One look into the field. And he freezes. His heart stops. He falls into the field. Into the field that he has exploited for her, because there are no more roses left. And the second he makes with the damp ground, his breath stops, forever. And she screams at him, she shakes him to wake up. She begs. She cries. She pleads. But he doesn't care. She has her roses in her other hand. And she will die at some point anyway. And that's why she lies down next to him. Maybe that was all they could ever manage if they die anyway. So she dies too.
Original (German):
Jedes Wochenende gehen sie gemeinsam spazieren. Und auch heute. An Feldern mit Blumen entlang, mit Flüssen, Hügeln, Steinen und Kreuzen, die aufgestellt wurden für Verkehrstote. "Zum Glück hat das noch nie einen von uns betroffen. Also, einen Verkehrsunfall." Sagt sie plötzlich, so wie jedes Mal. Auch seine Antwort scheint routiniert: „Wieso? Wo ist der Unterschied? Wir sterben doch sowieso irgendwann alle?“. Und wieder lacht sie, wie immer mit einem besorgten Unterton. „Du redest so einen Quatsch", sagt sie, als hätte sie das, was er sagte, noch nie gehört. Er schaut weg. Seine Mimik pausiert, nur seine Beine bewegen ihn weiter. Dann nickt er, ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht. Es wird wieder leise, wie immer. Nicht nur ihr Tonfall, sondern jetzt auch ihr Blick wird besorgt, wie immer. Seine Hände haben noch immer Narben von den letzten Wochen. Narben die er vor ihr versteckt. Trotzdem fängt er an, dornige Rosen für sie zu pflücken, wie jedes Mal. Jede Rose eine neue Wunde, so sorglos, wie er die Rosen pflückt. Und sie freut sich über jede Rose wie ein Kleinkind, bedankt sich jedes Mal neu. Mit jeder Rose wird ihr Lächeln größer, ihr laufen energetischer, er treibt sie an. Mehr braucht er nicht. Etwas anderes hätte sowieso keinen Sinn, sie sterben sowieso irgendwann alle. Und er greift erneut ins Feld, hinein in ihre Hand, ins Feld, in ihre Hand, ins Feld, in ihre Hand, ins Feld, in ihre Hand, ins Feld — Wo? Wo ist die nächste Rose? Ein Blick ins Feld. Und er erstarrt. Sein Herz setzt aus. Er fällt ins Feld. In das Feld, das er für sie ausgebeutet hat, denn es sind keine Rosen mehr übrig. Und die Sekunde, in der er Kontakt mit dem feuchten Erdboden macht, stoppt sein Atem, für immer. Und sie schreit ihn an, sie rüttelt an ihm, er solle aufwachen. Sie bettelt. Sie weint. Sie fleht. Aber das ist ihm egal. Sie hat ja ihre Rosen in ihrer anderen Hand. Und sie stirbt sowieso irgendwann auch. Und deshalb legt sie sich neben ihn. Vielleicht war das alles, was sie je schaffen konnten, wenn sie sowieso sterben. Also stirbt sie auch.
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